Netzneutralität

Seit dem Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre das World Wide Web das Internet für alle attraktiv und nutzbar gemacht hat, hat sich das Internet stark gewandelt. Statt der reinen Textübertragung werden mittlerweile alle möglichen Arten von Daten über das Internet verteilt (Sprach-, Video-, Echtzeitdaten usw.). Im Zuge der Digitalisierung werden in Zukunft jedoch noch mehr Daten durch das Internet fließen. Dabei ist es wichtig und unerlässlich, dass es klare Spielregeln gibt und dass jede Person eine ausreichende Bandbreite zur Verfügung hat, um an alle gewünschten Informationen zu gelangen. Des Weiteren ist zu beachten, dass keine Internet-Seiten oder Konzerne bei der Verbreitung bevorzugt werden, indem sie bestimmte Sonderbedingungen mit den Netzbetreibern aushandeln, denn dies würde viele kleine Alternativen und Start-Ups massiv in ihrer Entwicklung beeinträchtigen und die Marktführer weiter stärken, welche dadurch ihre Position zu Ungunsten möglicher Kunden*innen ausbauen können.
Nichtsdestotrotz ist eine reine Netzneutralität nicht erreichbar, da im Internet Überlastungssituationen prinzipiell möglich sind und diese zu starken Einbrüchen der Bandbreite führen können. Solche sogenannten Stausituationen treten regelmäßig auf, zum Beispiel dadurch, dass Router oder andere Netzelemente durch Verschleiß, Unfälle, usw. ausfallen. Solche Störungen können durchaus Stunden oder gar wenige Tage anhalten. Aber auch in solchen Überlastungssituationen müssen einige als essentiell zu betrachtende Internet-Dienste funktionieren.
Vor allem die Voice-Over-IP-Telefonie, die zunehmend die Analoge ersetzt, ist hier zu erwähnen. Da sie wie der Name schon sagt über das Internet läuft, ist auch die Telefonie in solchen Situationen gar nicht oder nur noch stark eingeschränkt möglich. Da die Telefonie weiterhin ein grundlegendes Kommunikationsmittel darstellt, muss es aber die Möglichkeit geben, dass dieser Dienst auch in der oben beschriebenen Situation zuverlässig funktioniert. Zusätzlich ist sie ein recht anfälliger Dienst (400ms Verzögerung machen die Telefonie fast unmöglich). Deshalb ist hier eine Priorisierung notwendig, welche in der reinen Netzneutralität nicht vorgesehen ist. Als
noch kritischer sind Notrufe zu sehen, welche durch das Problem der Stausituationen ebenfalls betroffen sind. Ohne Vorrang kann es hier im schlimmsten Fall zu Toten kommen.
Forderung:
Jede Person ist im Internet gleichberechtigt, dass bedeutend keine Daten dieser Personen werden schneller ausgeliefert, als vergleichbare Daten anderer Personen. Dienstgruppen können unterschiedlich priorisiert werden und dem entsprechend mit unterschiedlichen Kosten und Übertragungsraten verteilt werden. Dienstgruppen sind zum Beispiel (Telefonie, Streaming, statische Webinhalte,…). Essenzielle Dienste müssen bevorzugt werden. (Zum Beispiel Voice-Over-IP).

 

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